„Nur ein Leben entfernt saßet ihr .....“
Mit diesen Worten startet Tim Pröse seine Lesung - und plötzlich fühlt sich unsere Aula ganz anders an. Sie ist nun ein Ort, in dem Geschichte lebendig wird.
Eine Geschichte, die uns ganz schön unter die Haut geht.
Am letzten Tag vor den Osterferien bringt der SPIEGEL-Bestsellerautor die 9. und 10. Klassen mal ganz woanders hin – 80 Jahre zurück, mitten in die NS-Zeit.
Er erzählt uns von Jugendlichen wie uns, aber in einer Welt voller Angst, Gewalt und Kontrolle. Mädchen in unserem Alter, sagt er, wurden gezwungen, möglichst viele Kinder „für den Führer“ zu bekommen. Und Jungs wurden an die Front geschickt, oft kaum älter als wir. Viele von ihnen landeten in Russland oder der Ukraine – ohne zu wissen, ob sie jemals zurückkehren würden.
Die Aula? Still. Und das sagt alles.
In seinem Buch „Wir Kinder des 20. Juli“ erzählt Tim Pröse die Geschichten der Kinder von Widerstandskämpfern. Darunter zum Beispiel der älteste Sohn von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der 1944 versuchte, Hitler zu töten.
Seine ganz persönliche Heldin? Sophie Scholl. „Die fand ich schon immer toll. Damals hab ich mir ein Bild von ihr ausgeschnitten und an die Wand gehängt.“
Sie war für ihn der Auslöser, sich mit dem Thema Widerstand intensiver zu beschäftigen – und schließlich dieses Buch zu schreiben.
In der anschließenden Fragerunde wollen wir natürlich wissen: Warum gerade diese Geschichten? Und was will er bei uns auslösen?
Seine Botschaft ist klar: „Ihr sollt euch nicht an die Asche der Widerstandskämpfer erinnern, sondern an die Flamme, die sie in sich “getragen haben. Und die ihr jetzt weitertragt. In eure Ferien. In eure Freiheit.“
Und genau das nehmen wir mit: Eine ordentliche Portion Nachdenklichkeit, ein bisschen Gänsehaut – und ganz viel Respekt vor dem Mut dieser Menschen.
Ein beeindruckender, tiefer und absolut besonderer Start in die Osterferien.
Vielen Dank an Tim Pröse und unseren Förderverein, der uns dieses Erlebnis ermöglicht hat!
von Lotte Dietrich, 10b
Ein besonderer Besuch bringt Geschichte zum Leben
Am Freitag den 11. April 2025, hatte die MGI-Werkstatt für Literatur und Geschichte die besondere Ehre, den Autor Tim Pröse begrüßen zu dürfen. In einer eindrucksvollen Lesung stellte er den Schülerinnen und Schülern sein Buch „Wir Kinder des 20. Juli“ vor und nahm sie mit auf eine bewegende Reise in die Vergangenheit, zurück in die dunklen Zeiten des Nationalsozialismus.
Tim Pröse berichtete nicht nur über sein Buch, sondern auch über die Menschen hinter den Geschichten, über ihre Ängste, ihren Mut und ihren unerschütterlichen Willen, sich dieser Zeit entgegenzustellen. Besonders eindrücklich schilderte er das Schicksal der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944, die ein Attentat auf Adolf Hitler planten und dafür mit dem Leben bezahlten.
Im Austausch mit den Schülern sprach Pröse offen über die Schrecken der NS-Zeit und schaffte es, diese historische Epoche greifbar zu machen – nicht durch trockene Fakten, sondern durch echte Lebensgeschichten. Viele Zuhörer zeigten sich tief bewegt und beeindruckt von den Erzählungen, die noch lange nachhallen werden.
Der Besuch von Tim Pröse war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, nicht nur, um zu verstehen, was war, sondern auch, um Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Nike Hagenkord, Klasse 10a