„Ich lerne doch jeden Tag in der Schule, wieso muss ich das als Schüler denn extra lernen?“ – Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten, da du zwischen dem, was du lernst, und dem, wie du lernst unterscheiden musst.
Als Beispiel: „Im Englischunterricht lernst du jede Woche neue Vokabeln kennen. Und wenn dich jemand fragt ‚Was hast du heute gelernt?‘, dann kannst du problemlos antworten: ‚Heute habe ich 12 neue Vokabeln gelernt, die ich brauche, wenn ich mich im Urlaub mit einem Kind, das kein Deutsch kann, auf Englisch unterhalten will.‘
Manche Schülerinnen und Schüler tun sich schwerer, Vokabeln zu lernen. Der Grund ist jedoch meist kein schlechtes Gedächtnis, sondern, dass sie diese ohne sinnvolle Methode lernen.
Das Projekt „Lernen lernen“ hilft dir dabei, die richtigen Methoden (z.B. für erfolgreiches Vokabellernen) zu erlernen.
Auf der neuen Schule solltest du nicht nur im Englischunterricht Vokabeln lernen. So musst du z.B. in Deutsch mal ein Gedicht auswendig oder in Biologie den Aufbau einer Zelle auswendig lernen oder Unterrichtsinhalte für eine Klassenarbeit wiederholen. Das Lernen fällt dir viel leichter, wenn du mit der richtigen Methode lernst.
„Von SchülerInnen für SchülerInnen“ – Das Projekt „Lernen lernen“ wird nach einer theoretischen Erarbeitung des Themenbereichs „Lern(strategien)“ von dem Pädagogikleistungskurs unter Leitung der jeweiligen Pädagogiklehrerin für die neuen Fünftklässler entwickelt.
Das Projekt besteht aus zwei Teilen:
„Lernen lernen 1“: Dieses wird von dem Pädagogikkurs im Vorfeld vorbereitet und wird zu Beginn des Schuljahres in den Klassen 5 durchgeführt (Inhalt s. Anhang).
„Lernen lernen 2“: Der zweite Teil des Projekts „Lernen Lernen“ findet innerhalb der Profilwoche statt. Zu diesem Zeitpunkt werdet ihr bereits die ersten Klassenarbeiten erfolgreich geschrieben haben und euer Fachlehrer wird euch und euren Eltern vielleicht noch Tipps gegeben haben, um euch noch weiter zu verbessern. Hierbei soll dich der zweite Teil des Projekts unterstützen, die Methoden zu vertiefen bzw. weitere auszuprobieren, um in der Schule noch bessere Leistungen zu erbringen.
Auch, wenn es dir am Anfang schwer fällt ist es für eine dauerhafte Verbesserung ganz wichtig, dass du die erlernten Methoden in möglichst vielen Fächern regelmäßig anwendest.
Die Vermittlung von den Methoden erfolgt in der Regel durch praktische Stationsarbeit, damit du die Methoden direkt ausprobieren kannst. Nach dem Projekt bekommst du einen Reader, indem die Tipps des Projekts „Lernen lernen“ nochmals zusammengefasst sind.[1]
Die Bausteine des Projekts, können beispielsweise wie folgt gestaltet sein:
Thema | Kompetenz |
Kompetenzniveau Schülerinnen und Schüler... |
Einrichten eines Arbeitsplatzes | Individuelle Lern- und Arbeitsumgebung gestalten |
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Gute Heftführung | Erlernen von Organisationstechniken |
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"Tornister packen" | Erlernen von Organisationstechniken | lernen "wichtige" von "unwichtigen" Materialien zu unterscheiden und ihre Utensilien für den Unterricht verlässlich mit sich zu führen |
Thema | Kompetenz |
Kompetenzniveau Schülerinnen und Schüler... |
Vokabeln lernen | Kognitive Lernstrategien sachgerecht anwenden und Informationen visualisieren |
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Lernplakat erstellen | Kognitive Lernstrategien sachgerecht benutzen und Informationen visualisieren |
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"Klassenarbeiten vorbereiten" | Kognitive Strategien zielgerichtet anwenden, Lern- und Leistungssituation bestehen |
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Vgl. Boes/Müller, „Einsteigen und durchstarten“ Lernen lernen 1-6, Paderborn: Schönigh, 2013.
gez. Wiesemann/Döttger
[1] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Methodentraining nicht mit dem Projekt „Lernen lernen“ abgeschlossen ist, sondern gemäß der individuellen Förderung im regulären Unterricht im regelmäßigen Turnus gezielte Methodentrainings zum Ausbau der vorhandenen Kompetenzen angeboten werden (durch den Fachunterricht bzw. das Methodentraining in der Sek 1 „zum richtigen Präsentieren etc.“